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Interview mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz – Film zeigt persönliche Geschichte von Gefangenschaft, Flucht und Hoffnung

Interview mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz – Film zeigt persönliche Geschichte von Gefangenschaft, Flucht und Hoffnung
Foto: Philomena Franz, Bildquelle: Philomena Franz

Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers in Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist der Tag ein Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Rheinisch-Bergische Kreis greift diesen Gedenktag seit über 20 Jahren mit Veranstaltungen auf. In diesem Jahr hat das Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises ein besonderes Filmprojekt mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz vorbereitet. Ab dem 27. Januar können Interessierte das Zeitzeugen-Interview, mit dem an ihre Autobiographie angelehnten Titel „Zwischen Liebe und Hass“, auf der Homepage des Rheinisch-Bergischen Kreises unter www.rbk-direkt.de/gedenktag-27.-januar.aspx ansehen. „Philomena Franz trägt dazu bei, dass wir diesen schrecklichen Abschnitt in der Geschichte Deutschlands nicht vergessen. Mit dem Interview schaffen wir ein Dokument der Erinnerung, damit sich auch die jüngeren Generationen mit der Thematik auseinandersetzen können“, betont Kultur- und Bildungsdezernent Dr. Erik Werdel. Das Filmprojekt wurde von zwei Schulklassen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis mit begleitet.

Philomena Franz kämpft gegen das Vergessen und für Versöhnung
Philomena Franz ist eine deutsche Sintizza, Auschwitz-Überlebende, Zeitzeugin und Autorin, die sich sehr um die Erinnerungskultur in Deutschland, speziell in Bezug auf das Schicksal der Sinti und Roma im Nationalsozialismus, verdient gemacht hat. 1995 wurde ihr für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2001 zeichnete die Europäische Bewegung Deutschland sie mit dem Preis „Frauen Europas“ aus. Sie hielt Vorlesungen in Universitäten, Schulen und Volkshochschulen. Ebenso kämpft sie immer noch – auch mit 98 Jahren – unermüdlich für Versöhnung, sie sagt: „Man kann nicht das Böse mit dem Bösen vergelten“. Im Interview lässt Philomena Franz an ihrer bewegenden Lebensgeschichte teilhaben. „Ich freue mich, dass wir Philomena Franz für dieses Projekt gewinnen konnten. Es ist ein emotionaler Film entstanden, der für Toleranz und Verständigung wirbt. Auch dafür, wachsam zu sein und Ausgrenzung und Verfolgung aufgrund von Kultur oder Religion beherzt entgegenzutreten“, so Kulturreferentin Charlotte Loesch.

Im Film berichtet Philomena Franz von ihrer Verhaftung, der Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, vom Leben im Lager, von ihrer dramatischen Flucht und psychischen wie physischen Qualen. Aber selbst angesichts der schier unvorstellbaren Erlebnisse hat die heute 98-Jährige die Hoffnung und den Glauben an das Gute im Menschen nicht verloren.

Die Patenklassen des Projektes
Schülerinnen und Schüler aus Bergisch Gladbach und Rösrath haben sich im Vorfeld des Projektes mit der Autobiographie „Zwischen Liebe und Hass“ beschäftigt und sind mit ihren Fragen an Philomena Franz herangetreten. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit des Kulturamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises mit Schülerinnen und Schülern der Nelson-Mandela-Gesamtschule (9c), Bergisch Gladbach und der LVR-Schule am Königsforst (10b), Rösrath. Diese waren „Patenklassen“ des Projektes. Diese Zusammenarbeit wurde darüber hinaus durch die Kooperation mit den KulturScouts Bergisches Land ermöglicht.

Der Film ist bis zum 31. März 2021 auf der Homepage des Rheinisch-Bergischen Kreises abrufbar. Interessierte, die den Film im Kontext von Erinnerungs- und Bildungsarbeit nutzen möchten, können sich beim Kreiskulturamt telefonisch unter 02202 132770 oder per Mail an kultur@f6a5b74eaa5c4ccf901a37a4aaa7c40drbk-online.de melden.

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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