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Musikschätze im Rheinisch-Bergischen Kreis

Musik bewegt die Menschen, weckt Emotionen und Erinnerungen, sie markiert auch Heimat und Identität. Das Bergische Land ist seit jeher ein Ort, an dem die Menschen der Musik zugewandt sind – und zwar ausdrücklich in der ganzen Bandbreite von traditionell bis experimentell. Das Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises und das Katholische Bildungswerk folgen der Spur der Noten und lüpfen den Klangteppich, der sich über Jahrhunderte über das Bergische Land legt: wir finden uns, vielleicht sogar unter Linden, zur Abendzeit oder an einem Sonntag aus Licht, mit Flöte, Orgel oder Player Piano. Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind mancherlei Musikschätze zu heben – begleiten Sie uns auf unserer musikalischen Reise durchs Bergische Land.

Die Reihe möchte niederschwellig klassische Musik vermitteln sowie Künstlerinnen und Künstler auf Kreisgebiet fördern und regionale musikalische Highlights sichtbar machen.

Das Format findet in den verschiedenen Kommunen statt, die mit den Komponistenpersönlichkeiten verbunden sind und kooperiert mit verschiedenen Partnern aus Stadt und Vereinswesen.

Der Auftakt der Konzert-Reihe war das Erzählkonzert anlässlich des 250. Tauftags von Johann Wilhelm Wilms aus Witzhelden. Es folgten ein Erzählkonzert zu Ehren des Komponisten Ewald Sträßer aus Burscheid sowie ein Max Bruch-Erzählkonzert in Bergisch Gladbach.

Erzählkonzert Max Bruch (Oktober 2022)
„Auf den Spuren eines entschiedenen Romantikers."

Ruth Theresia Fiedler und Dr. Roman Salyutov,  ©Rheinisch-Bergischer Kreis, Kulturamt

Sehr bekannt im Kontext der romantischen Musik, genoss Max Bruch doch eher eine Position in der zweiten Reihe der Komponisten der damaligen Zeit und wurde von Künstlern wie Johannes Brahms, Richard Wagner, Gustav Mahler oder Erich Wolfgang Korngold überstrahlt. Seine künstlerischen Ideale waren in der Klassik und Frühromantik von Mendelssohn und auch Schumann verwurzelt. Dennoch fand Max Bruch seinen Weg und versuchte, aus der turbulenten und unbeständigen Zeit der Spätromantik und der Moderne, als die Welt von Krise zu Krise driftete, die Ideale der Schönheit und Harmonie aus der Vergangenheit aufzugreifen und damit ans Publikum zu appellieren. Bruchs Werk sollte daher nicht mit den an der vorderen Front der musikalischen Entwicklung stehenden Komponisten verglichen werden – es ist nämlich anders, eine Art Rückbesinnung auf die Tradition, die in der tumultartigen Zeit um 1900 aus dem Bewusstsein zu verschwinden drohte.

Erzählkonzert Johann Wilhelm Wilms (März 2022)
„Johann Wilhelm Wilms im Spiegel seiner Zeit“

Thomas Palm, Irmelin Sloman, Hans Martin Müller,   ©Rheinisch-Bergischer Kreis, Kulturamt

Der Komponist Johann Wilhelm Wilms wurde vor 250 Jahren in Witzhelden geboren und am 30.3.1772 dortselbst getauft. Im Alter von 19 Jahren siedelte er nach Amsterdam über und machte sich dort als Flötist, Klaviervirtuose und Musikpädagoge einen Namen. Ab 1806 wurde der Witzheldener auch als Komponist europaweit zunehmend bekannter und seine Werke erklangen in Prag, Breslau, Leipzig und andernorts. Nach der sensationellen Niederlage Napoleons in der Schlacht von Waterloo (damals auf niederländischem Boden) komponierte Wilms hierüber ein „historisches Tongemälde“ sowie patriotische Gesänge. Einer dieser Gesänge war im 19. Jahrhundert die niederländische Nationalhymne.

Erzählkonzert Ewald Sträßer (November 2022)
„Ewald Sträßer. Auf den Spuren des Bergischen Brahms“

Ewald Sträßer-Büste, ©Rheinisch-Bergischer Kreis, Kulturamt

Vor 155 Jahren (1867) in Burscheid geboren, erfüllte sich Ewald Sträßer schon früh seinen Traum, Komponist zu werden. Bereits als Jugendlicher schrieb er Musik, vorzugsweise für große Orchester – erst später entdeckte er die Kammermusik für sich. Nach seinem Musikstudium am Kölner Konservatorium bei Franz Wüllner war er dort zunächst selbst als Pädagoge tätig. Mit 21 Jahren wurde er Lektor an der Universität Köln und ein Jahr später Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1921 zog er nach Stuttgart, wo er eine Meisterklasse für Komposition leitete. Namhafte Dirigenten und Solisten interpretierten seine Werke. Sein Werk umfasst rund 200 Kompositionen, darunter Sinfonien und Solokonzerte, Kammermusik, Chorwerke und Lieder sowie eine Oper. Schon zu seinen Lebzeiten wurde seine hoch angesehene Musik häufig gespielt. Sträßer starb im Jahr 1933. In den vergangenen Jahren ist das Interesse an dem lange fast vergessenen Komponisten Sträßer wieder gewachsen.