Seit 1996 greift der Rheinisch-Bergische Kreis den Gedenktag „27. Januar 1945“, den Tag der Befreiung des KZ Auschwitz, mit Veranstaltungen auf. Das Kulturamt hat ein ganz besonderes Film-Projekt mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz vorbereitet: Ein Zeitzeugen-Interview mit dem an ihre Autobiographie angelehnten Titel "Zwischen Liebe und Hass".
Philomena Franz ist eine deutsche Sintizza, Auschwitz-Überlebende, Zeitzeugin und Autorin, die sich sehr um die Erinnerungskultur in Deutschland, speziell in Bezug auf das Schicksal der Sinti und Roma im Nationalsozialismus, verdient gemacht hat. 1995 wurde ihr für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2001 wurde sie von der Europäischen Bewegung Deutschland mit dem Preis „Frauen Europas“ ausgezeichnet.
In dem Interview lässt Philomena Franz an ihrer berührenden Geschichte teilhaben. Sie berichtet von ihrer Verhaftung, der Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, vom Lagerleben, von Flucht und psychischen wie physischen Qualen. Aber selbst angesichts dieses schier unvorstellbaren Leids auch immer wieder von Hoffnung, von dem Glauben an das Gute in den Menschen.
Philomena Franz war bekannt als Autorin und Zeitzeugin, sie hielt Vorlesungen in Universitäten, Schulen und Volkshochschulen. Sie verstarb am 28.12.2022 im Alter von 100 Jahren in Rösrath. Unermüdlich kämpfte Philomena Franz für Versöhnung, sie sagte: „Man kann nicht das Böse mit dem Bösen vergelten“.
Die Patenklassen des Projektes
Schülerinnen und Schüler aus Bergisch Gladbach und Rösrath haben sich im Vorfeld des Projektes mit der Autobiographie "Zwischen Liebe und Hass" beschäftigt und sind mit ihren Fragen an Philomena Franz herangetreten. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit des Kulturamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises mit Schülerinnen und Schülern der Nelson-Mandela-Gesamtschule (9c) aus Bergisch Gladbach und der LVR-Schule am Königsforst (10b) aus Rösrath. Diese waren „Patenklassen“ des Projektes. Diese Zusammenarbeit wurde darüber hinaus durch die Kooperation mit den KulturScouts Bergisches Land ermöglicht.
Interessierte, die den Film im Kontext von Erinnerungs- und Bildungsarbeit nutzen möchten, können sich beim Kreiskulturamt telefonisch unter 02202-13 2770 oder per Mail an kultur@rbk-online.de melden.
PRESSEMITTEILUNG: Ankündigung "Interview mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz"