Das Freiwillige Soziale Jahr
im Bereich KULTUR im Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises
Veranstaltungen mitentwickeln und organisieren, kulturelle Akteure vernetzen, sowie Kultur lebendig werden lassen. All das und vieles mehr bietet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises. Dieses startet immer am 1. September eines Jahres. Das FSJ bietet die Möglichkeit, sowohl die facettenreiche Arbeit des Kulturamts kennenzulernen, als auch das Programm „KulturScouts“, dessen Geschäftsstelle im
Rheinisch-Bergischen Kreis sitzt, aktiv mit zu betreuen. Eine Bewerbung ist in der Regel bis zum 30. April eines Jahres bei der LAG Arbeit, Bildung und Kultur NRW e.V. möglich.
Die Jugendlichen gestalten durch ihren freiwilligen Einsatz Kultur und Bildung in der Region aktiv mit. Dabei arbeiten sie mit ganz unterschiedlichen Akteuren wie Vereinen, Künstlerinnen und Künstlern oder anderen Kulturinstitutionen zusammen. Das FSJ ermöglicht ihnen einen umfassenden Einblick in das Planen, Organisieren und Durchführen von verschiedenen Angeboten. So helfen sie beispielsweise beim Rheinischen Lesefest „Käpt'n Book“, dem jährlichen Kinderchortreffen oder bereiten Ausstellungen im Kreishaus mit vor. Für das Programm „KulturScouts“ sind sie mit Ansprechpartner für Schulen und Kulturinstitutionen und begleiten die Klassen zu den KulturOrten. Sie lernen so auch die vielfältige Kulturlandschaft des Bergischen Landes kennen. Dabei begegnen sie immer wieder spannenden und interessanten Menschen. Die FSJler organisieren und vernetzen, lernen Projekte kennen und können ihre eigenen Ideen mit einbringen. Am Ende managen die Freiwilligen sogar ihr eigenes Projekt und sind ein wichtiges Rad im Getriebe geworden. Ganz nebenbei werden so Kenntnisse und Fähigkeiten wie das Organisationstalent, die Kommunikationsfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein geschult. „Das Freiwillige Soziale Jahr hat mir unglaublich bei meiner Berufswahl geholfen, nun weiß ich worin meine Interessen stecken und was mir liegt“, berichtet eine ehemalige FSJlerin nach ihrem Einsatz im Kulturamt.
Das spannende FSJ startet immer jeweils am 1. September und dauert 12 Monate. Jeder Teilnehmende erhält ein monatliches Taschengeld von zur Zeit 438 Euro. Begleitet wird das FSJ durch Theorieseminare mit anderen Freiwilligen, in denen sie ihre Erfahrungen miteinander teilen können und Probleme geklärt werden. Dies trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei und gibt den Teilnehmenden Sicherheit.
Lena Rosenbaum absolvierte ihr FSJ-Kultur im Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises. Hier berichtet sie nach den ersten Wochen von ihrem FSJ-Kultur.
In ihrer Freizeit spielt die 19-Jährige Eishockey bei den Kölner Haien. Heute gibt sie Einblicke in die vielseitigen Arbeitsfelder des Kulturamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises abseits des Haie-Zentrums in Köln-Deutz.
Warum hast du dich für ein FSJ-Kultur entschieden?
Ich habe mich immer für Kunst und Kultur interessiert. Nach dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Bergisch Gladbach wollte ich mich sozial engagieren und schauen, wohin mich mein Weg nach einem freiwilligen Jahr führt. Mein zweiwöchiges Pflichtpraktikum in der Schule habe ich in einer Grundschule absolviert. Es macht mir Spaß mit Kindern zu lernen und zu arbeiten. Das hilft mir auch hier im Kulturamt, in dem es einen Schwerpunkt bei der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche gibt.
Welche Aufgaben übernimmst du im Kulturamt und bei den KulturScouts?
Ich bin zwar noch recht neu beim Kulturamt des Rheinisch-Bergischen Kreises, trotzdem kann ich bereits viele Aufgaben übernehmen und die Mitarbeiterinnen in einigen Bereichen unterstützen. Bevorzugt arbeite ich im Bereich kulturelle Bildung. Natürlich kann ich mich durch mein Alter gut in die Zielgruppe Kinder und Jugendliche hineinversetzen und habe so einen anderen Blickwinkel auf Projekte und Veranstaltungen. Gerade erst fand ein digitales Treffen mit den Chorleiterinnen und Chorleitern im Vorfeld des Kinderchortreffens statt. Ich fand es spannend zu sehen, welche digitalen Alternativen sich die Beteiligten zu einer Veranstaltung vor Ort überlegen, um ein Projekt zu realisieren. Aber auch bei „Gitarissimo“ und „Jugend musiziert“ bin ich mit dabei.
Welche Erfahrungen hast du bislang sammeln können?
Ich habe beispielsweise schon viele Eindrücke und Erfahrungen in der Projektarbeit sammeln können. Es ist spannend in ein neues Berufsfeld hineinzuschauen. Ich freue mich, viele Akteure kennenzulernen, die zusammen mit dem Kulturamt oder den KulturScouts tolle Projekte und Veranstaltungen auf die Beine stellen. Natürlich bekomme ich beim Rheinisch-Bergischen Kreis auch Einblicke in Verwaltungstätigkeiten. Strukturiertes Arbeiten gehörte bislang schon zu meinen Stärken. Ich mag es strukturell zu arbeiten und analytisch zu denken. Das kommt mir jetzt zugute.
Welche Projekte hast du schon begleiten können?
Aktuell evaluieren wir die Besuche der KulturScouts, die vor dem Lockdown stattfanden. Dabei stellen wir eine Übersicht zusammen, was aus Sicht der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte gut gelaufen ist und wo es noch Optimierungsbedarf gibt. Momentan finden leider keine Besuche statt. Daher wurde von den Kolleginnen und Kollegen ein neues Format entwickelt: Digitale Besuche: Die KulturOrte haben digitale Angebote zusammengestellt die im Klassenzimmer erlebt werden können – dafür stellen wir Materialien zur Verfügung und beraten die Kulturorte, wie auch zu Zeiten von Corona kulturelle Bildung den Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden kann. Hierzu zeigen wir beispielsweise Best-Practice-Beispiele von anderen Kulturorten im Bergischen Land, an denen sich die Kulturschaffenden orientieren können.
Was war das bisherige Highlight in deiner Zeit als FSJlerin?
Mein persönliches Highlight war es Veranstaltungen und Pressekonferenzen zu begleiten. So war ich beispielsweise bei Käpt’n Book und der Pressekonferenz zum Beethoven-Jahr mit dabei. Eine Idee von der Planung bis zur Umsetzung zu begleiten bereitet mir große Freude.
Warum würdest du Schülerinnen und Schülern ein FSJ-Kultur empfehlen?
Mir war am Anfang nicht bewusst wie viele verschiedene kulturelle Bereiche es gibt. Es ist ein sehr abwechslungsreicher und spannender Job, bei dem man mit vielen Menschen in Kontakt kommt. Dabei kann man Ansichten und Perspektiven wahrnehmen, die einen schließlich selbst bereichern.
Was möchtest du gerne nach dem FSJ-Kultur machen?
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich nach dem FSJ beim Rheinisch-Bergischen Kreis machen möchte. Gerade die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen macht mir Spaß. Insofern überlege ich, ob ich eventuell Grundschullehrerin werden möchte.
Das Interview führte Katharina Krause/Pressestelle Rheinisch-Bergischer Kreis.