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Auftaktveranstaltung für nachhaltiges Bibermanagement: Ideen für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Biber im Rheinisch-Bergischen Kreis

Wie kann das Miteinander von Biber und Mensch im Rheinisch-Bergischen Kreis gut gelingen? Diese Frage diskutierten die Teilnehmenden einer Auftaktveranstaltung zum nachhaltigen Bibermanagement im Rheinisch-Bergischen Kreis kürzlich im Forsthaus Steinhaus im Königsforst. An der Veranstaltung, die das Veterinäramt des Kreises organisiert hatte, nahm neben Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und Akteuren aus dem Naturschutz, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Wasserwirtschaft auch Dr. Lutz Dalbeck, Biberexperte der Biologischen Station im Kreis Düren e. V., teil. „Der Rheinisch-Bergische Kreis kann sich glücklich schätzen, die über 20-jährigen Erfahrungen mit Biberkonflikten aus der Eifel und Voreifel nutzen zu dürfen“, freute sich Bernhard Fleischer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung.

Biber engmaschig beobachten und Konflikte vermeiden
Konkreter Anlass für den Austausch war die Rückkehr einer bis ins 19. Jahrhundert im Bergischen Land heimischen Tierart, dem Biber. Dass sich der Biber im Rheinisch-Bergischen Kreis wieder angesiedelt hat, spricht einerseits für eine gute Qualität der Gewässer, bietet andererseits aber auch Konfliktpotenzial. Erste Begleiterscheinungen der Biber im Bergischen sind einzelne angenagte Bäume, die für Mensch und Tier zu einer Gefahr werden könnten, ein mit Treibholz verstopftes technisches Gewässerbauwerk sowie geflutete Wiesen. Auch könnte es zu Schäden an Feldfrüchten kommen.

Dieses Konfliktpotenzial möchten die Beteiligten der Auftaktveranstaltung durch einen frühzeitigen Austausch entschärfen. Außerdem werden sie gemeinsam ein Handlungskonzept erarbeiten. Alle Beteiligten waren sich einig, dass zur systematischen Bestandserfassung ein Bibermonitoring, also eine engmaschige Beobachtung, notwendig ist. Auch sollte eine Anlauf- und Kontaktstelle für Bürgerinnen und Bürger, Anwohnerinnen und Anwohner, Jägerinnen und Jäger sowie andere Betroffene eingerichtet werden. Diese soll auch Schulungs- und Informationsmaterial zum Thema Biber bereitstellen.

„Ich freue mich, dass unsere Auftaktveranstaltung so gut besucht war. Unser Ziel war es, die Naturschutzverbände, die Wasserverbände, die Landwirtschaft, die Jägerschaft, die Forstverwaltung, die Biologische Station und auch die für die Gefahrenabwehr zuständigen örtlichen Ordnungsbehörden mit allen in der Kreisverwaltung zuständigen Ämtern an einen Tisch zu bringen“, so Dr. Thomas Mönig, Leiter des Veterinäramts. „Jetzt erarbeiten wir ein Handlungsgerüst und Notfallpläne für Konflikte, die zukünftig potenziell durch das Zusammenleben von Mensch und Biber in einer dicht besiedelten Region wie dem Rheinisch-Bergischen Kreis auftreten können.“

Fragen im Zusammenhang mit der Rückkehr des Bibers beantwortet der Artenschutz im Veterinäramt telefonisch unter 02202 13-2815 oder per E-Mail an artenschutz@rbk-online.de.

Der Biber im Rheinisch-Bergischen Kreis
Die ersten Biberjungtiere im Kreisgebiet seit mehr als 150 Jahren im August 2024 bestätigten die erfolgreiche Wiederbesiedlung dieses Säugetiers. Aktuell sind fünf Standorte in den Kommunen Leichlingen, Odenthal, Kürten und Rösrath bekannt. Nach den bisherigen Erfahrungen aus anderen Regionen ist von einer weiteren Zunahme der Standorte im Kreisgebiet auszugehen.


von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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