Die meisten durch Bakterien hervorgerufenen Infektionen lassen sich gut mit Antibiotika behandeln. Einige Bakterien sind jedoch unempfindlich (resistent) gegenüber Antibiotika. Man spricht in diesem Fall von multiresistenten Erregern – kurz: MRE. Am bekanntesten ist hier der methicillinresistente Staphylococcus aureus – kurz: MRSA.
Für gesunde Menschen ist der Kontakt zu MRE in der Regel völlig ungefährlich. Sie erkranken nicht. Tragen sie die Erreger aber in sich, können sie diese an andere Menschen weitergeben.
Gefährdet sind Menschen mit geschwächten Abwehrkräften, besonders in Krankenhäusern und Pflegeheimen. MRE können bei ihnen z.B. Infektionen an der Lunge oder der Haut auslösen. Wenn eine Infektion erlitten wird, ist die Behandlung erschwert, weil dann nur noch wenige wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen. Im schlimmsten Fall kann die Infektion daher lebensgefährlich verlaufen.
Um zu verhindern, dass weitere multiresistente Erreger entstehen ist es wichtig, dass Sie als Patientin oder Patient, eine verordnete Antibiotikatherapie bis zum Ende einnehmen. Zudem sollte der Einsatz von Antibiotika durch Ärzte gezielt, nach vorhergehender Resistenztestung, erfolgen. In akuten Erkrankungsfällen ist dies jedoch nicht immer möglich, dann sollte eine kalkulierte (auf das erwartete Keimspektrum angepasste) Therapie durch den Arzt verordnet werden. Generell wird daher in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika geachtet.
Prävention und Kontrolle von multiresistenten Erregern (MRE)
MRSA und andere multiresistente Erreger (MRE) sind in Europa verantwortlich für eine große Zahl schwerer Infektionen und verursachen hohe Kosten in Gesundheits- und Sozialsystemen.
Die Verantwortung für die Koordination zur Bekämpfung der multiresistenten Erreger liegt bei den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise. Um diese Aufgabe lösen zu können, haben sich die regionalen Gesundheitsämter des Rheinisch-Bergischen Kreises, des Rhein-Sieg Kreises, des Oberbergischen Kreises, des Rhein-Erft Kreises, der Stadt Leverkusen, des Kreises Neuwied, des Kreises Euskirchen, der Stadt Bonn, der Stadt Köln und des Kreises Ahrweiler zusammengefunden. Gemeinsam wurde mit dem Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn das MRE Netzwerk Rhein-Ahr ins Leben gerufen.
Die MRE-Präventions- und Kontrollstrategien in der Region sollen durch diese Kooperation und den Austausch von Wissen und Technologien verbessert werden.
Weiterführende Informationen über das MRE-Netzwerk finden Sie unter der Rubrik Zusätzliche Infos.