Die Landesregierung NRW und das Robert Koch-Institut teilten am 28.11.2024 mit, dass Polioviren in Abwasserproben in vier deutschen Städten, darunter Bonn und Köln, nachgewiesen wurden.
Polio wird auch Kinderlähmung genannt, weil der Erreger einst so verbreitet war, dass der Kontakt damit meist schon im Kindesalter erfolgte. Polioviren werden vor allem über Schmierinfektionen (Stuhl-Hand-Mund) übertragen. Das Risiko, sich mit Polio zu infizieren, ist trotz des Nachweises im Abwasser auch weiterhin äußerst gering. Aktuell sind keine Polio-Erkrankungen oder Polioverdachtsfälle im ganzen Bundesgebiet bekannt.
Aufgrund des Übertragungswegs gilt bei Polio-Viren: Gründliches Händewaschen ist eine einfache und wirksame Maßnahme, um die Ansteckung und Verbreitung zu verringern. Schutz vor der Erkrankung bietet zudem die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Polio-Impfung.
In Deutschland wird seit 1998 ein sogenannter Todimpfstoff (inaktive Viren) gegen Polio verimpft. In vielen anderen Ländern wird jedoch auf Schluckimpfungen zurückgegriffen (Lebendimpfstoff). Bei der Schluckimpfung können geimpfte Personen abgeschwächte Impfviren ausscheiden. Diese können in der Folge, andere, nicht ausreichend geschützte Menschen infizieren.
Das Gesundheitsministerium NRW schätzt das Risiko sich anzustecken derzeit als äußerst gering ein. Es wird dennoch empfohlen, den eigenen Impfschutz durch einen Blick ins gelbe Impfbuch zu überprüfen. Im Zweifelsfall sollte mit den Hausärztinnen und Hausärzten Rücksprache gehalten werden, ob der eigene Impfstatus oder auch der Impfstatus der Kinder nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) vollständig ist.
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