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Leitstelle unter der Lupe

Immer erreichbar für die Bürgerinnen und Bürger im Rheinisch-Bergischen Kreis

Der Notruf 112 ist immer erreichbar – egal zu welcher Tageszeit, ob Sonntag, Heiligabend oder Silvester. Insgesamt arbeiten in der Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises 42 Mitarbeitende im Tages- und im Schichtdienst. Fünf Disponentinnen und Disponenten nehmen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im 24-Stunden-Dienst Anrufe entgegen, werktags werden sie zusätzlich von zwei Tagesdienst-Disponenten unterstützt.

Alle Notrufe, die über die 112 eingehen, werden in der Leitstelle angenommen. Täglich sind das zwischen 350 und 400 Anrufe, davon sind rund 150 Notrufe und 70 Anrufe für den Krankentransport. Die Leitstelle entsendet Krankentransportwagen, Rettungswagen mit oder ohne Notarzt oder Notärztin sowie die Feuerwehr zu hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürgern. Die Mitarbeitenden der Leitstelle nehmen aus allen Städten und Gemeinden des Rheinisch-Bergischen Kreises Notrufe entgegen und lenken kreisweit alle Einsätze der Krankentransport- und Rettungsdiensteinheiten. Außerdem alarmieren sie die Feuerwehren der Städte und Gemeinden im Rheinisch-Bergischen Kreis und koordinieren im Bedarfsfall deren Einsätze.

Im Jahr 2024 gab es rund 47.000 Rettungsdiensteinsätze, etwa 12.000 Krankentransporte und circa 4.200 Feuerwehreinsätze. Die Leitstelle ist das erste Glied der Rettungskette. Bürgerinnen und Bürger in Not werden bereits in den ersten Minuten einer Notlage mit Hinweisen unterstützt. Wenn eine Person nicht normal atmet und bewusstlos ist, erfolgt eine telefonische Anleitung zur Reanimation durch die Disponentin oder den Disponenten.

Die Leitstelle in Bergisch Gladbach-Heidkamp wurde 2019 fertiggestellt. Das moderne Gebäude verfügt neben einem Arbeitsbereich mit Leitstand, Büroräumen und Konferenzraum auch über einen Bereich, in den sich die Mitarbeitenden während der 24-Stunden-Schicht zurückziehen können.

Wer arbeitet hier und sorgt dafür, dass alles rund läuft? Wessen Stimme hören Bürgerinnen und Bürger, wenn sie im Rheinisch-Bergischen Kreis die 112 wählen und welche Kompetenzen kommen hier zusammen?

Wer leitet die Leitstelle?

Axel S. ist Leiter der Leitstelle im Rheinisch-Bergischen Kreis. Er ist Beamter im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst und bringt 25 Jahre Berufserfahrung in der Leitstelle mit. Als erfahrene Führungskraft leitet er die Leitstelle seit 2012. Axel S. ist Ansprechpartner für die Belange der Kolleginnen und Kollegen und sorgt für einen ordnungsgemäßen Dienstbetrieb. Als Leiter kümmert er sich um die Personalplanung und Aufgabenverteilung und vertritt die Leitstelle fachlich nach innen und außen in unterschiedlichsten Arbeitsgremien. Außerdem leitet Axel S. die Leitstelle bei Großeinsätzen. Eine reibungslose Zusammenarbeit wird hier großgeschrieben: „Ein starkes Team ist die Grundlage, sich besonderen Herausforderungen zu stellen.“

Wer nimmt die Anrufe entgegen?

Tamara K. ist die Stimme am anderen Ende der Leitung, wenn ein Bürger oder eine Bürgerin im Rheinisch-Bergischen Kreis den Notruf wählt. Sie ist Notfallsanitäterin und geprüfte Hauptbrandmeisterin. Als Disponentin nimmt sie im 24-Stunden-Dienst Notrufe entgegen. Wenn Menschen die 112 wählen, werden sie durch den Notruf geleitet. Die erste Frage lautet immer: „In welcher Stadt ist der Notfallort?“ Im weiteren Gesprächsverlauf erfragt die Disponentin dann Straße und Hausnummer und – wenn es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt – die Etage, damit sie dem Rettungsdienst den genauen Notfallort durchgeben kann und auch die Feuerwehr weiß, wo sie im Fall einer bewusstlosen Person eventuell eine Tür öffnen muss. Nachdem Tamara K. Namen und Vornamen erfragt hat, will sie genau wissen, was passiert ist und erfährt dann, ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt oder einen Notfall im Bereich der Feuerwehr. Bei medizinischen Notfällen gibt die Fachfrau Hilfestellung. Sie leitet im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstands zum Beispiel Ersthelfende zu einer Reanimation an. Deswegen sollten Anruferinnen und Anrufer auch nicht vorschnell auflegen.
Tamara K. kümmert sich auch darum, dass die geeigneten Rettungsmittel losgeschickt werden, zum Beispiel ein Rettungswagen. Durch eine ausführliche Befragung kann sie gut einschätzen, welches das beste Rettungsmittel für den Patienten oder die Patientin ist. Auch bei Notfällen, in denen die Feuerwehr benötigt wird, findet eine entsprechend ausführliche Befragung statt. Diese Informationen kann Tamara K. dann an die Feuerwehr und an den Rettungsdienst weitergeben. Auch Krankentransporte werden von ihr angefordert und an den richtigen Ort geschickt. „Ich schätze vor allem die herausfordernde Tätigkeit in der Leitstelle und das Miteinander im Team, mit der Feuerwehr und dem Rettungsdienst“, so die Disponentin.

Wer koordiniert und organisiert die Abläufe?

Jan H. hat eine Feuerwehrausbildung und war elf Jahre bei der Feuerwehr Bergisch Gladbach beschäftigt, bevor er in die Leitstelle des Kreises gewechselt ist. Hier war er zunächst Disponent und wurde dann Lagedienstführer. Als Lagedienstführer übernimmt Jan H. vor allem organisatorische Aufgaben, behält den Gesamtüberblick und trägt die Verantwortung im operativen Bereich. Er koordiniert alle Einsätze, unterstützt seine Kolleginnen und Kollegen aber auch als Disponent und bietet Hilfestellung an. Ihn reizt an seinem Job, dass kein Tag ist wie der andere, und es immer neue Herausforderungen gibt. Für Jan H. steht im Vordergrund, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen Menschen in Extremsituationen helfen können: „Wenn man am nächsten Morgen die Leitstelle verlässt und weiß, dass man seine Sache gut gemacht hat, dann ist das etwas, was mich glücklich macht.“

Wer kümmert sich um die Technik?

In der Leitstelle gibt es jede Menge unverzichtbare Technik. Damit diese immer einwandfrei funktioniert, ist technisches
Know-how gefragt. Thomas S. ist Systemadministrator in der Leitstelle und kümmert sich darum, dass das Einsatzleitsystem und die digitale Alarmierung laufen. Er ist Diplom-Informatiker und hat außerdem eine abgeschlossene Elektrikerlehre.
Im Einsatzleitsystem sehen die Disponentinnen und Disponenten, welche Einsatzmittel, zum Beispiel Rettungswagen, verfügbar sind und welche Einsätze gerade laufen oder anstehen. Außerdem können sie die Einsätze hierüber dokumentieren. Da das Einsatzleitsystem unverzichtbar und sozusagen das technische Herzstück der Leitstelle ist, gibt es ein Rückfallnetz. Dieses kann aktiviert werden, wenn das Einsatzleitsystem nicht funktioniert. So ist sichergestellt, dass Bürgerinnen und Bürger jederzeit versorgt werden können.
Neben der abwechslungsreichen Tätigkeit gefällt Thomas S. vor allem die kollegiale Zusammenarbeit in der Leitstelle: „Was ich hier sehr angenehm finde, ist das Team. Wir haben einen super Zusammenhalt, sodass wir auch in Krisensituationen gut zusammenarbeiten.“