Fahrrad- und Wanderbus: Änderungen für die neue Saison bringen deutliches Einsparpotenzial
Für Wanderfans und Fahrradbegeisterte in der Region sind die beiden Angebote Bergischer Wander- und Fahrradbus seit vielen Jahren ein besonderer Service. Sie bringen die Gäste zu verschiedenen Hotspots vor Ort, erleichtern die steilen Anstiege im Bergischen und ermöglichen eine hohe Flexibilität. Dennoch bringen sie auch deutliche Kosten für den Rheinisch-Bergischen Kreis mit sich. Im Jahr 2024 lag der Zuschussbedarf für die beiden Angebote bei circa 100.000 Euro. Daher hat der Ausschuss für Verkehr und Bauen in seiner jüngsten Sitzung über Veränderungen für die kommende Saison beraten. Diese sollen – vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags − zu einer Kosteneinsparung von jährlich knapp 29.000 Euro führen. In Zeiten knapper Kassen und einer schwierigen Haushaltslage von Kreis und Kommunen muss der Kreis an vielen Stellen Einsparungen vornehmen, so auch im ÖPNV. Mit diesen moderaten Änderungen beim Bergischen Fahrrad- und Wanderbus wird weiterhin ein attraktives Angebot vorgehalten, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Nutzung der Angebote
So startet der Bergische Wanderbus auch in diesem Jahr mit Beginn der Osterferien am 12. April und der Bergische Fahrradbus wieder am 1. Mai. Beide Busse werden ihre letzten Runden am Sonntag in der Woche des 3. Oktober drehen. Der Wanderbus war in den vergangenen Jahren bis Allerheiligen gefahren. Während der Wanderbus im Jahr 2024 einen Anstieg der Fahrgäste pro Betriebstag verzeichnen konnte, plus 6,1 Prozent, nutzten in den Monaten Oktober und November deutlich weniger Fahrgäste das Angebot als in den Sommermonaten, nämlich im Schnitt etwa zehn Gäste pro Betriebstag weniger. Da auch die späteren Fahrten des Tages eher weniger genutzt wurden, entfallen in der kommenden Saison die letzten beiden Fahrten. Die letzte Rückfahrt ab Wermelskirchen startet künftig also um 17 statt um 19 Uhr und endet weiterhin in Bergisch Gladbach. Der Linienweg bleibt im Vergleich zum vergangenen Jahr unverändert.
Ein weiteres Angebot, das bisher eher wenig genutzt wurde, ist der Fahrradanhänger der Linie 430, die bisher als Zubringer zur Balkantrasse und damit zur Hauptlinie des Fahrradbusses fungierte. Er wurde im Durchschnitt lediglich bei jeder vierten Fahrt genutzt und wird daher in der kommenden Saison nicht mehr angeboten. In begrenztem Maße besteht für die Fahrgäste weiterhin die Möglichkeit, Fahrräder direkt im Bus mitzunehmen. Den größten Umbruch beim Bergischen Fahrradbus markiert jedoch der Rückzug des Oberbergischen Kreises, der sich aufgrund der angespannten Haushaltslage sowie Personalmangel gänzlich aus dem bisherigen Gemeinschaftsprojekt herauszieht. Da die Fahrten in Richtung Marienheide jedoch stark nachgefragt sind, soll die Fahrtstrecke in ihrer bisherigen Form bestehen bleiben. Die Fahrten werden jedoch auf die stärker genutzten Tageszeiten konzentriert, sodass die Busse künftig um 9, 11 und 14 Uhr in Opladen Richtung Marienheide starten. Die Rückfahrten erfolgen entsprechend, wobei die letzte Rückfahrt bereits in Wermelskirchen endet.
Im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans ist vorgesehen, die Potenziale touristischer Busangebote gezielt in den Blick zu nehmen, um hier noch besser auf das Nutzungsverhalten und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie der Touristinnen und Touristen eingehen zu können. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den betreffenden Kreiskommunen, der Tourismusorganisation Das Bergische GmbH sowie weiteren relevanten Akteuren.
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