Rheinisch-Bergischer Kreis gedenkt des 80. Jahrestags des Kriegsendes auf dem heutigen Kreisgebiet: Verantwortung und Mahnung für die Zukunft
Die von der Wehrmacht gesprengte Sülzbrücke Volberger Straße in Rösrath-Hoffnungsthal (Nachlass Fritz Zapp/Geschichtsverein Rösrath e.V.)Am 8.Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Bereits im April 1945 marschierten alliierte Truppen in unsere Region ein und beendeten damit die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und die Kampfhandlungen, die unermessliches Leid gebracht hatten.
„Das Ende des Zweiten Weltkriegs war eine Befreiung von Diktatur, Krieg und Verfolgung. Wir gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und sind uns der Verantwortung bewusst, die sich aus unserer Geschichte ergibt. Die Lehren von damals sind heute von allergrößter Bedeutung. Der Angriff Russlands auf die Ukraine führt uns auf erschreckende Weise vor Augen, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist. Unsere Pflicht ist es, diesen Frieden zu schützen und uns entschlossen gegen jede Form von Totalitarismus, Rassismus und Kriegstreiberei zu stellen“, betont Stephan Santelmann, Landrat Rheinisch-Bergischer Kreis.
Ende des Krieges im Kreisgebiet am 17. April 1945
Das Gebiet des heutigen Rheinisch-Bergischen Kreises wurde in den letzten Kriegswochen schrittweise von der US-Armee besetzt. Während in Städten wie Bergisch Gladbach, Bensberg, Rösrath, Overath und Wermelskirchen durch den Einsatz mutiger Bürgerinnen und Bürger größere Kämpfe verhindert werden konnten, herrschten in anderen Teilen des Landes noch erbitterte Gefechte.
Die vorrückenden US-Truppen befreiten am 12. April 1945 rund 1.500 Kriegsgefangene aus dem Kriegsgefangenenlager in Hoffnungsthal und erreichten kurze Zeit später Rösrath. Am Nachmittag des 13. April dann gelangten US-Panzer von Forsbach/Rösrath kommend in den Ortskern von Bensberg. Ebenfalls am 13. April 1945 erreichte eine Vorhutspitze der Amerikaner Immekeppel; Bergisch Gladbach wurde noch am selben Tag kampflos an die Amerikaner übergeben. US-Einheiten haben von Herrenstrunden vorrückend dann am 14. April Spitze/Kürten eingenommen. Am Tag zuvor waren sie von dort noch beschossen worden, obwohl weiße Fahnen an den Häusern angebracht waren. Am selben Tag erreichten sie auch Wermelskirchen und befreiten den Ort. Burscheid wurde schließlich am Abend des 16. April den Amerikanern übergeben. Damit war im heutigen Rheinisch-Bergischen Kreis der Zweite Weltkrieg am 17. April endgültig zu Ende.
Mahnung und Aufgabe zugleich
„Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und die daraus erwachsene Verantwortung sind eine zentrale Aufgabe für unsere Gesellschaft. Gerade junge Generationen müssen verstehen, welche Gefahren von Nationalismus, Diktatur und Krieg ausgehen. ‚Nie wieder Krieg‘ bleibt nicht nur eine historische Mahnung, sondern eine fortwährende Aufgabe für uns alle. Das Fundament eines friedlichen und geeinten Europas ist die Anerkennung der Vergangenheit und das entschlossene Eintreten für Demokratie, Menschenrechte und Völkerverständigung“, so Stephan Santelmann weiter.
Der Rheinisch-Bergische Kreis ruft deshalb alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich aktiv für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft einzusetzen.
Anmerkung: Der Rheinisch-Bergische Kreis dankt dem Bergischen Geschichtsverein Rhein-Berg e.V., dem Geschichtsverein Rösrath e. V. und dem Bergischen Geschichtsverein Wermelskirchen e. V. für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Pressemitteilung und für die Zurverfügungstellung von zeitgenössischen Fotos.
Fotos und Rechte:
Die von der Wehrmacht gesprengte Sülzbrücke Volberger Straße in Rösrath-Hoffnungsthal (Nachlass Fritz Zapp/Geschichtsverein Rösrath e.V.)
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