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Sozialplanung im Rheinisch-Bergischen Kreis


"Motiv Mensch – Sozialen Wandel gestalten"

ist das Leitbild des Sozialplanungsprozesses im Rheinisch-Bergischen Kreis, der gemeinsam von den kreisangehörigen Kommunen, der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände sowie dem Jobcenter Rhein-Berg initiiert wurde. Ziel ist es, die Lebenslagen und Teilhabechancen der Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis zu verbessern.

Daten für Taten

Die Grundlage des Sozialplanungsprozesses bildet ein kreisweit abgestimmtes, kleinräumiges Sozialmonitoring, das Daten zu Bedarfen und Herausforderungen unterschiedlicher sozialpolitischer Themenfelder erfasst. Das Kreisgebiet wird dabei in über 80 sogenannte Wohnplätze der Sozialplanung eingeteilt. Damit ergibt sich eine Übersicht zu den konkreten Lebensumständen der Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Gemeinsam gestalten

Auf dieser Basis werden für und mit den Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis Entwicklungen angestoßen, erarbeitet und umgesetzt. Durch die kleinräumige Einteilung kann den Herausforderungen „vor Ort“ mit passgenauen, effektiven und gegebenenfalls präventiven Angeboten begegnet werden. Damit können gezielt Strukturen und Angebote entwickelt werden, die eine wichtige Voraussetzung für eine starke Gesellschaft im Rheinisch-Bergischen Kreis darstellen.

Ziele und Aufgaben der Sozialplanung

Die Herstellung gleichwertiger Lebenslagen und Teilhabechancen für alle Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis und der Abbau regionaler Ungleichheiten sind die zentralen Ziele des Sozialplanungsprozesses „Motiv Mensch – Sozialen Wandel gestalten“. Dafür nimmt er eine wichtige Steuerungsfunktion innerhalb der Verwaltung ein, indem er die Fachplanungen aus dem Sozialbereich in einer abgestimmten Gesamtstrategie zusammenführt, bestehende Strukturen aufeinander abstimmt und Synergien schafft. Durch die damit bewirkte Optimierung der Planungsprozesse werden Angebote und Leis-tungen besser mit den bestehenden Bedarfen synchronisiert und die Entwicklung einer nachhaltigen und bedarfsgerechten Infrastruktur angestoßen. So werden langfristig nicht nur die Unterstützungsbedarfe der Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis gemindert oder gänzlich vermieden, sondern auch die knappen finanziellen und personellen Ressourcen effizient und effektiv eingesetzt.
Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der genannten Steuerungsfunktion ist die Identifikation und Analyse der Bedarfs- und Angebotsstrukturen. Dies erfolgt im Rahmen verschiedener ressortübergreifender Gremien und Arbeitskreisen, die die Schnittstellen zwischen Fachämtern, Verwaltungen, Trägern, sozialen Angeboten und Menschen im Quartier darstellen. Durch die klare Bezugnahme auf datengestützte Fakten können hierbei gefühlte Problemlagen bestätigt oder aber widerlegt und (politische) Diskussionen versachlicht werden.

Sozialmonitoring und Sozialberichterstattung

Maßgeblich für die Entwicklung passgenauer Maßnahmen ist eine möglichst präzise Kenntnis der konkreten Lebensumstände der Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Nur so ergibt sich die Möglichkeit, frühzeitig problematische Entwicklungen festzustellen, den Bedarf an Hilfen und sozialen Einrichtungen zu messen sowie relevante Handlungsperspektiven zielgerichtet zu entwickeln. Daher wurde eine kleinräumige und kreisweit einheitliche Dateninfrastruktur mit Daten aus dem Sozialbereich aufgebaut, die die Transparenz über soziale Zustände und Entwicklungsprozesse in den sogenannten Wohn-plätzen der Sozialplanung fördert. Diese Wohnplätze stellen im Vergleich zu den bisher üblichen kommunalen oder stadtteilbezogenen Bezugsgrößen kleinere und in sich homogenere Raumeinheiten dar. Aktuell enthält das Sozialmonitoring Kennzahlen aus den Themenfeldern Demographie, Migration, Grundsicherung, Jugendhilfe, Gesundheit und Pflege. Durch das kleinräumige Sozialmonitoring ist es uns möglich Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, regional einzuordnen und Maßnahmen bedarfsgerecht zu gestalten.
Die Daten des Sozialmonitorings sind Grundlage für die kreisweite Sozialberichterstattung, die in einem regelmäßigen Abstand einen planungsübergreifenden Blick auf die soziale Lage in den Wohnplätzen gewährt und dabei die kleinräumige Datenanalyse mit einem integrierten und partizipativen Planungsprozess verbindet. Zur Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Wohnplätzen gilt das Leitprinzip „Ungleiches ungleich behandeln“. Folglich konzentrieren sich die Sozialplanung und der Sozialbericht auf die Wohnplätze, bei denen die Daten aus dem Sozialmonitoring den größten Bedarf anzeigen.

Beteiligungsorientierter Planungsansatz

Die Sozialplanung „Motiv Mensch“ versteht sich als gemeinsamer Planungsansatz verschiedener Fachämter und berücksichtigt bei der Ableitung passgenauer Angebote und Maßnahmen die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Handlungsfeldern. In den kommunalen Fachplanungskonferenzen wird von einem interdisziplinär besetzten Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Ressorts der Kommune, des Kreises und des Jobcenters Rhein-Berg eine fachliche Bewertung der Indikatoren aus dem Sozialmonitoring für einen Wohnplatz vorgenommen. Anschließend werden gemeinsam Handlungsfelder analysiert, Zielgruppen identifiziert und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Die Entwicklung von Maßnahmen und Zielen erfolgt unter Einbezug der Zielgruppe und lokaler Akteure, da diese bedeutsame Wissensträger hinsichtlich spezifischer Lebenszusammenhänge sind und über konkrete Vorstellungen verfügen, wie ihr sozialer Raum im Interesse der anvisierten Entwicklung zu überdenken ist. Dabei können verschiedene partizipative Methoden zum Einsatz kommen, die im Rahmen dieses Prozesses unter dem Begriff der Sozialraumkonferenz subsummiert werden. Mittlerweile wurde der Planungsprozess in acht Wohnplätzen im Rheinisch-Bergischen Kreis gestartet (in alphabetischer Reihenfolge):
1. Bergisch Gladbach – Bockenberg
2. Bergisch Gladbach – Gronau/Hand
3. Bergisch Gladbach – Stadtmitte/Heidkamp
4. Burscheid – Zentrum Nord
5. Leichlingen – Cremers Weiden
6. Overath – Untereschbach
7. Rösrath – Mitte
8. Wermelskirchen – Innenstadt/Ost
Über die (Zwischen-)Ergebnisse des Planungs- und Beteiligungsprozesses in den genannten Wohnplät-zen wird im Rahmen der Sozialberichterstattung berichtet.

Sozialatlas „Motiv Mensch“

Neben der Bedarfsanalyse ist die Kenntnis über die vorhandene Angebotsstruktur ein wichtiger Baustein bei der Entwicklung einer passgenauen Infrastruktur. Auf der digitalen und interaktiven Plattform Sozialatlas „Motiv Mensch“ werden Angebote für alle Lebenslagen im gesamten Kreisgebiet gebündelt. Die Fachplanungen können die Darstellung für eine Versorgungsanalyse und die Bewertung lokaler Versorgungsniveaus nutzen, indem sie die Daten aus dem Sozialmonitoring und die Angebotslandschaft in einer gemeinsamen Karte kombinieren. Für Bürgerinnen und Bürger bietet der Sozialatlas verschiedene Möglichkeiten, sich entweder ganz allgemein über Angebote in der Umgebung zu informieren oder zielgerichtet nach passenden Dienstleistungen zu suchen.
Hier geht es zum Sozialatlas „Motiv Mensch“ (https://www.rbk-direkt.de/sozialatlas-motiv-mensch.aspx)

Fachstelle strategische Quartiersentwicklung

Eine strategische Quartiersentwicklung beinhaltet viele Facetten und dementsprechend vielfältig sind auch die damit verbundenen Aufgaben an die Kommunen. So sind beispielsweise verschiedene Akteure bei der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Handlungsempfehlungen regelmäßig zu beteiligen, neue Beteiligungs- und Aktivierungsmöglichkeiten der Bewohnerschaft zu schaffen, soziale Netzwerke zu stärken, Strukturen der Nachbarschaftshilfe zu fördern und Hilfe zur Selbsthilfe aufzubauen. Die breit angelegten Partizipationsprozesse müssen schließlich in Richtung einer konkreten Planung von Maßnahmen für das Quartier gelenkt werden. Zur effektiven Umsetzung und Steuerung der einzelnen Entwicklungsmaßnahmen ist somit ein Projektmanagement erforderlich.
Zur Unterstützung der Kommunen in diesem fordernden Prozess wurde mit Unterstützung des Förder-aufrufs „Zusammen im Quartier – Sozialplanung initiieren, weiterentwickeln und stärken“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalens für den Zeitraum von 2023 bis 2024 die „Fachstelle strategische Quartiersentwicklung“ eingerichtet. Die beiden Mitarbeitenden unterstützen die Kommunen unter anderen bei der Projektsteuerung sowie der konzeptionellen Weiterentwicklung der zielgerichteten Quartiersarbeit hinsichtlich in den kommunalen Fachplanungskonferenzen entwickelten und von der Politik mitgetragenen zielgruppenspezifischen Handlungsempfehlungen, wirken bei der konzeptionellen Entwicklung zielgruppenspezifischer Maßnahmen im Quartier mit, sind Impulsgeber und Ideenentwickler für Partizipations- und Quartiersentwicklungsprozesse und begleiten den Aufbau und die Stärkung der Vernetzungs- und Ehrenamtsstruktur im Quartier mit dem Ziel der Verstetigung lokaler Verantwortungsgemeinschaften.
Gemäß den Rahmenbedingungen des Förderprogramms konzentrieren sie sich dabei zunächst auf Strukturen zur Verbesserung der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sowie die Wohnplätze Leichlingen-Cremers Weiden, Wermelskirchen Innenstadt/Ost, Rösrath-Mitte sowie Overath- Untereschbach.

Akteure

Die Sozialplanung „Motiv Mensch“ ist ein gemeinsamer Prozess der/des
(in alphabetischer Reihenfolge)

  • AWO – Kreisverband Rhein-Oberberg
  • Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis
  • Deutschen Roten Kreuz – Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis
  • Diakonie im Rheinisch-Bergischen Kreis
  • Der Paritätische NRW e.V. – Kreisgruppe Leverkusen, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis
  • Gemeinde Kürten
  • Gemeinde Odenthal
  • Jobcenter Rhein-Berg
  • Rheinisch-Bergischen Kreises
  • Stadt Bergisch Gladbach
  • Stadt Burscheid
  • Stadt Leichlingen
  • Stadt Overath
  • Stadt Rösrath
  • Stadt Wermelskirchen