FACHTAG: LERN- UND LEBENSRAUM SCHULE FÜR ALLE ZUKUNFTSSICHER GESTALTEN
5. September 2024 |
Schulzentrum Im Kleefeld, Bergisch Gladbach
Eine sich rasant verändernde Welt stellt die Schule vor großen Herausforderungen, Kinder und Jugendliche gut ausgebildet in ihre Zukunft zu entlassen. Das vollkommene Neu-Denken von Schule ist dabei eine notwendige Bedingung für das erfolgreiche Gelingen und die Entwicklung sämtlicher Prozesse und Themen in der Schule. Was aber braucht es dazu von der Veränderungsbereitschaft zur Veränderungskompetenz? Diese Frage stand im Zentrum des Fachtags, zu dem das Bildungsnetzwerk zusammen mit der Arbeitsstelle Schulische Inklusion des Schulamtes für den Rheinisch-Bergischen Kreis einluden.
Der Fachtag richtete sich schulformübergreifend kreisweit an Lehrerinnen und Lehrer, pädagogische Fachkräfte sowie fachverantwortliche Akteurinnen und Akteure aus Kommune und Jugendhilfe. Sie waren eingeladen, konkrete Praxisansätze und Impulse mit in ihren beruflichen Alltag zu nehmen, um damit den Prozess des Gemeinsamen Lernens in Schule als einem zukunftssicheren Ort gestalten zu können. Eine Diskussionsrunde, ein Vortrag und das umfassende Programm mit Arbeitsforen boten viel Raum für Austausch und anregende Diskussionen.
Der Fachtag in Bildern
Die Kinder der GGS Kippekausen über die Schule der Zukunft
In ihrem VLOG berichten die Schülerinnen und Schüler der GGS Kippekausen darüber, wie sie sich die Schule der Zukunft vorstellen.
Einspieler zum Auftakt des Fachtags
Der komplette VLOG
ab 12:30 Uhr | Ankommen und Anmeldung | Markt der Informationen
13:30 Uhr | Begrüßung und Einführung | Podiumsgespräch
14:30 Uhr | Pause | Markt der Informationen
15:00 Uhr | Arbeitsforen
16:45 Uhr | Pause
17:00 Uhr | Keynote: Myrle Dziak-Mahler | „Change Literacy - Von der Veränderungsbereitschaft zur Veränderungskompetenz“
17:45 Uhr | Das Beste zum Schluss
18:30 Uhr | Ende der Veranstaltung
KEYNOTE
Change Literacy – Von der Veränderungsbereitschaft zur Veränderungskompetenz
Myrle Dziak-Mahler
Geschäftsführerin lernlog gGmbH
Krisenhafte Entwicklungen und schnelle Veränderungen bestimmen unseren (pädagogischen) Alltag in den letzten Jahren immer stärker. Wie kann damit produktiv umgegangen werden und welche Fähigkeiten können wir entwickeln, um uns in dynamischen Umgebungen zurechtzufinden und erfolgreich zu handeln? Myrle Dziak-Mahler stellte ihr handlungspraktisches Konzept „Change Literacy“ vor, dass sie zu Beginn der Corona-Pandemie erarbeitet hat und seitdem weiterentwickelt.
Myrle Dziak-Mahler ist die Geschäftsführerin der lernlog gGmbH und eine Expertin für digitale Bildung. Sie hat das Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZfL) an der Uni Köln gegründet und war Kanzlerin einer Kunsthochschule. Ihr Fokus liegt auf der digitalen Transformation von Schulen und der Entwicklung maßgeschneiderter Bildungslösungen.
Internet: www.dziak-mahler.com
Vortrag Myrle Dziak-Mahler
Im schulischen Alltag sind schulische Fachkräfte mit Herausforderungen konfrontiert, die insbesondere in der letzten Zeit an Vielfalt und Intensität zugenommen haben. Diese Vielzahl an Belastungen können zu einem erhöhten Stresserleben führen.
Im Zentrum des Arbeitsforums stand ein moderierter Austausch zu den individuellen Belastungen, die im Schulalltag erlebt werden. Daraus folgend wurde gemeinsam der Blick auf die Möglichkeiten zur Resilienzförderung und Stressbewältigung gerichtet, die vorhanden sind und aktiviert werden können: Was kann ich an meinem individuellen Umgang mit Belastungen verändern? Was brauche ich dafür? Was könnte ein erster Schritt sein?
Eva Wichelmann, Psychologin M.Sc. und Bernhard Winkelmann, Dipl.-Psychologe, Schulpsychologischer Dienst des Rheinisch-Bergischen Kreises
Dokumentation des Forums
Präsentation: Dem Stress im Schulalltag konstruktiv begegnen
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Herausforderungen die psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen stark beansprucht. Die Veränderungen in sozialen Beziehungen, zunehmender Druck – sowohl in der Schule als auch im familiären Umfeld – und ein verbreitetes Gefühl der Unsicherheit tragen zu einer besorgniserregenden Zunahme psychischer Belastungen bei.
In dem Forum wurden gemeinsam Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Belastungen identifiziert und dafür mögliche Handlungsoptionen sowie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Schulalltag erarbeitet. Zudem wurde gemeinsam überlegt, welche Kompetenzen benötigt werden, um Veränderungen hin zu einer psychisch gesundheitsfördernden Schule zu gestalten.
Nina Hoffmann, Dipl.-Psychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Xaver Schütten, Psychologe M.Sc., Schulpsychologischer Dienst des Rheinisch-Bergischen Kreises
Dokumentation des Forums
Präsentation: Psychische Belastungen bei Schüler:innen
Schulen müssen sich neben der Vermittlung von Wissen verstärkt mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen beschäftigen und sind verpflichtet, schulinterne Gewaltschutzkonzepte zu erstellen. Ziel dieser Schutzkonzeptentwicklung ist es, in den Schulen eine Kultur gegenseitiger Grenzachtung zu etablieren. Maßgeblich für den Erfolg dieser Konzepte ist die Haltung der Lehrkräfte. Zentrale Frage dieses Forums war es, welche Gelingens-Faktoren dazu beitragen, Schutzkonzepte in den Schulalltag zu integrieren und möglichst viele Lehrkräfte als kompetente Ansprechpersonen für ihre Schülerinnen und Schüler zu gewinnen.
Christoph Sonntag und Doris Wanken, Fachberatung und Prävention sexualisierte Gewalt, Fachberatungsstelle MehrBlick, Bergisch Gladbach
Dokumentation des Forums
In einem tollen Team zu arbeiten – wer möchte das nicht? Unterschiedliche Professionen treffen in einem multiprofessionellen Team zusammen. Für die Schülerinnen und Schüler bietet ein solcher Pool an Kompetenzen große Chancen in ihrer kognitiven, emotionalen und sozialen Weiterentwicklung. Unterschiedliche Professionen bedienen sich jedoch unterschiedlicher Sprachen und Haltungen. Aber kann daraus ein Team werden, das gut zusammenarbeitet? Wo liegen die Stolpersteine in der multiprofessionellen Zusammenarbeit? In diesem Arbeitsforum wurde gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen in der multiprofessionellen Teamarbeit gesprochen . Darüber hinaus werden Ideen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Teams vorgestellt.
Birgit Sander, Sonderpädagogin im Gemeinsamen Lernen und Inklusionsfachberaterin am Schulamt für die Stadt Köln
Dokumentation des Forums
Präsentation
Die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen wird zunehmend von digitalen Medien bestimmt. Das macht einen kompetenten Umgang mit ihnen notwendig, um ein selbstsicheres und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Dabei ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen selbst, aber auch ihr soziales und familiäres Umfeld ebenso wie ihre pädagogischen Bezugspersonen in den Blick zu nehmen.
Das Forum beschäftigte sich, nach einem kurzen Impuls, damit, zu verstehen, wie sich digitale Medien auf die Entwicklungs- und Lernaufgaben in der Kindheit und Jugend auswirken. Zudem wurde thematisiert, welche Möglichkeiten und Perspektiven besonders pädagogische Bezugspersonen haben, Beteiligte in den Prozess mit einzubinden, zu unterstützen und Medienkompetenz für alle zu fördern.
Dorothea Mersmann, Dipl.-Medienpädagogin und Referentin der Landesanstalt für Medien NRW, Köln
Dokumentation des Forums
Präsentation
Eine Herausforderung für die Zukunft inklusiver Schulbildung wird es sein, die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf zu decken und dabei das System Schule mit seinen unterschiedlichen Akteuren in der Schulbegleitung nicht zu überfordern, sondern vielmehr zu fördern. Eine Möglichkeit zur erfolgreichen Realisierung besteht darin, die Poolung von Leistungen auszubauen und weiterzuentwickeln. Im Fokus des Arbeitsforums standen der Austausch zu aktuellen Praxisbeispielen, die damit verbundene gemeinsame Auslotung der Chancen, die Poollösungen in der Schulbegleitung bieten und die Entwicklung kreativer Ideen, um Poollösungen an Schulen sinnvoll einsetzen zu können.
Simone Grimm und Dirk Osadnik, Fachbereich Fallmanagement Eingliederungshilfe, Amt für Soziales und Inklusion, Rheinisch-Bergischer Kreis
Dokumentation des Forums
Präsentation des Vortrags
Wie jedes Kind in seiner Weiterentwicklung unterstützt und optimal gefördert werden kann ist die gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten in einer inklusiven Offenen Ganztagsgrundschule. Grundlegend ist ein gemeinsames, verbindendes Verständnis des Begriffes Inklusion und eine gemeinsame, ganztägige Haltung zum Thema. Ein Blick auf die Vielfalt des Schulteams bringt die Erkenntnis, dass Inklusion bei den Erwachsenen anfängt. Notwendig ist die Schaffung von Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen, um die gemeinsame Haltung im gesamten Team auf Augenhöhe leben zu können. Das Forum stellte als Praxisbeispiel die Gestaltung des gemeinsamen Lernens im Schulleben an der Offenen Ganztagsgrundschule Heiligenhaus vor und diskutierte mit allen Teilnehmenden Impulse und weitere Ideen für die pädagogi-sche und strukturelle Zusammenarbeit.
Jürgen Koch, Schulleiter und Rainer Krohn, Leiter Offener Ganztag, Grundschule Heiligenhaus, Overath
Dokumentation des Forums
Seit 20 Jahren wird im Rheinisch-Bergischen Kreis eine systematische berufliche Orientierung ab Jahrgang 8 in allen Schulformen angeboten. In diesem Arbeitsforum wurde zunächst gemeinsam ein Blick auf die Entwicklungen und Erfahrungen der letzten Jahre geworfen: Haben die Maßnahmen tatsächlich dazu beigetragen, dass Schülerinnen und Schüler klarer und zielgerichteter in ihre berufliche Zukunft starten? Wurden die verschiedenen Zielgruppen mit passenden Anschlussmöglichkeiten erreicht? Anschließend schaute das Forum in die Zukunft: Welche Herausforderungen und Chancen sind in der beruflichen Orientierung zu erwarten? Wie können innovative Ansätze und neue Technologien genutzt, um die Berufsorientierung weiter zu verbessern? Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, die nächsten Schritte zu diskutieren und ihre Ideen und Erfahrungen einzubringen.
Claudia Breuer, Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“, Amt für Bildung und Integration, Rheinisch-Bergischer Kreis
Dokumentation des Forums
Forum 10 und Forum 12 mussten entfallen. Forum 7 fand zusammen mit Forum 8 statt.
Flankiert wurde das Programm des Fachtags von einem „Markt der Information“. An den Ständen verschiedener Netzwerkpartner konnten sich die Besucherinnen und Besucher über die Themen der schulischen Inklusion und zukunftssicher Gestaltung von Schule informierten und boten Platz für Austausch.
Vorstellung eines Schulkonzepts zu Diversität
Weitere Informationen
Zusätzliche Links befinden sich bei Forum 9.